La Cumbre/Argentinien – Colonia del Sacramento/Uruguay

Endlich wieder Radfahren. 56 Tage sind wir nicht geradelt, die längste Fahrradabstinenz seit vielleicht 17 Jahren. Nicht, daß das Autofahren nicht bequem war, aber wenn man das Auto nicht einfach in den nächsten Busch schieben kann, um zu campen oder man Autobahngebühr bezahlt, gefühlt täglich tanken muß oder nicht weiterkommt, weil irgendjemand irgendwelche Formulare für das Auto sehen möchte, dann freut man sich über die Freiheit, die das Fahrrad bietet.

Vorbei ist auch die Zeit, in der wir ganz normale und unbeachtete Touristen waren. Mehrmals bekommen wir kleine Lebensmittelgeschenke, und wir stehen einem Fernsehsender Rede und Antwort – das heißt, Denise redet, übernimmt den intellektuellen Teil, ich den physischen, indem ich das Liegerad vor der Kamera vorführe.
In der Stadt Parana ein Zeitungsinterview. Obwohl wir wenig Zeit dafür haben, entsteht mehr als eine Seite über unsere Reise. Schließlich sind wir Medienprofis ;) . Ein paar der immer gestellten Fragen kann selbst ich in Spanisch auf einem Zettel beantworten, noch bevor danach gefragt wird. Der Grund für unsere Zeitknappheit ist ein Termin mit einer anderen Tageszeitung.

Es ist heiß. Am Vormittag übersteigt das Thermometer schnell die 30°C-Marke. So bleiben wir treue Kunden unserer Lieblings-Eisladenkette, selbst wenn diese mit Weihnachtsdekoration geschmückt ist – Kunststofftannenbäume zum Beispiel, denn echte Tannen gibt es hier nicht.
Die Weihnachtstage gehen recht spurlos an uns vorbei. Wir sind irgendwo in der argentinischen Pampa. Es sind normale Radfahrtage. Sommerstimmung. Es geht durch Sonnenblumen- und Maisfelder, wie immer lärmen die Papageien, viele Meerschweine sitzen an der Straße, und unpassend zum christlichen Fest machen die Zikaden einen Heidenlärm. Weihnachtsstimmung will nicht aufkommen.

Die Schließung einer Brücke über den Fluß Uruguay in die „Republik östlich des Uruguay“, zwingt uns zur Änderung unserer Reiseroute. Wir fahren direkt in die argentinische Hauptstadt Buenos Aires. Der Kontinent ist in West-Ost-Richtung durchquert. Nach 3 Tagen dort setzen wir am vorletzten Tag des Jahres mit einem Boot über den Rio de la Plata, die riesige, braune Mündung der Flüsse Uruguay und Parana nach Uruguay über. Hinter uns verschwindet die breite Hochhausansicht einer der größten Städte Südamerikas.
Das Jahr 2009 beginnen wir in der schönen Stadt Colonia del Sacramento.

Tom


Fotos zu diesem Artikel: La Cumbre/Argentinien – Colonia del Sacramento/Uruguay : Fotos
Presse: Uno Entre Rios, Parana/Argentinien, 22.12.2008, „Los viajeros que salieron a conocer las maravillas del continente“

31. Dezember 2008 - Tom | deutsche Texte | Kommentare :: comments :: comentarios | Inhalt drucken

2 Responses to “La Cumbre/Argentinien – Colonia del Sacramento/Uruguay”

  1. 1 Oliver Nau 31 Dezember 2008 @ 21:28

    Hi Tom,
    hier sind die Autos eingeeist und man geht die kürzesten Wege zwischen den Zielen. Wir machen uns jetzt fertig und gehen zu unseren Nachbarn, um ins neue Jahr zu gleiten, Nadine ist schon hübsch, dass werd ich jetzt auch mal versuchen.
    Seid leib gedrückt und kommt schön ins neue Jahr

    Nadine, Charlize und Oliver

  2. 2 Stefan 5 Januar 2009 @ 21:32

    Herzlich Willkommen im neuen Jahr, welches die größte Herausforderung für euch bringen wird- das Leben in Berlin ….
    Noch viele schöne Stunden im (hoffentlich) warmen Südamerika und noch viele Zeitungstermine, damit möglichst viele an euren Erlebnissen teilhaben können, wünschen euch Tina und Stefan!

    Hier sind es jetzt minus 10 Grad, der Müggelsee ist zugefroren und ich überlege schon welches Wachs ich auf die Langlaufski auftragen soll :-)……

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