Dar es Salaam/Tansania – Mumbai/Indien

Von nun an also erst mal allein weiter. Einige mails gab es. „Was ist los mit Maik?“ „Gibt er auf?“ Einige Worte, wie die Sache für mich steht, ohne dass ich Maik erklären möchte. Ganz kurz gesagt, widmet er sich neuen Zielen. Er gibt nicht auf, sondern die Reise ist für ihn in Dar es Salaam erfolgreich beendet. Immerhin sind wir losgefahren, weit gekommen, haben viel erlebt, gesehen, gelernt. Es ist nicht so, dass er nicht jeden Tag intensiv genossen hätte, und wir haben uns nicht zerstritten. Maik hat sich alles reiflich überlegt und ist überzeugt, dass es für ihn die richtige Entscheidung bleiben wird. Alles Bestens also. Weiterfahren hätte keinen Sinn, denn wir machen das alles nur für uns selbst.
Ich kann (und muss) das sehr gut akzeptieren. Außerdem war immer klar, dass auf so einer Reise viel passieren kann. Die Idee, mit der wir gestartet sind, ist eben nur eine Idee, und das haben wir immer betont.
An meinen Motiven der Reise hat sich dadurch nichts geändert. Für mich ist dieses Projekt noch nicht beendet. Die alleinige Fortsetzung wird nicht leichter, schafft aber auch neue Eindrücke und Möglichkeiten.
Noch mal öffentlich vielen Dank an Maik für das gemeinsame Abenteuer und eine gute Zeit.

Zurück nach Dar es Salaam, wo ich die letzten Tage wenig motiviert bin, hier nochmals auf’s Rad zu steigen, um die Umgebung zu erkunden.

Endlich habe ich das Indien-Visum. In letzter Minute vor dem Schließen des Büros der Fluggesellschaft mache ich den Flug nach Mumbai (Bombay) für den nächsten Tag fest.

Auf der Fahrt zum Flughafen infernalischer Regen. Die Straßen stehen unter Wasser. Schlecht ist, dass man so die teils stattlichen Löcher im Boden nicht sehen kann. 2-mal verschwindet das Vorderrad in der Tiefe. Beide Male finden wenigstens meine Füße dort Halt, wo das Wasser so flach ist, dass es nicht in die Schuhe läuft.
Dadurch wird es zeitmäßig noch mal knapp. Das Rad muss ja auch noch zerlegt werden.

Endlich sitze ich im Flugzeug, das dann aber noch einige Zeit nicht abhebt, da der Start wegen der starken Regenfronten abgebrochen und auf eine andere Startbahn verlegt wird.
Am frühen Morgen des 2.5. lande ich in Mumbai, wo Denise mich am Flughafen erwartet. Da sich die zeitlichen Maßstäbe auf so einer Reise etwas ändern, komme ich zu meinem Date nicht wenige Minuten, sondern 6 Tage zu spät.

Leider hat das Rad den Lufttransport nicht völlig unbeschadet überstanden. Es gibt eine Verbiegung an der Stelle, wo der Rahmen zerlegt wurde. Die Rahmenteile passen nun nicht mehr zusammen. Da Denise schon lange in Mumbai wartet, wollen wir die Stadt jedoch schnellstmöglich verlassen. Dieses Problem wird also vertagt. Denise hat bereits eine Unterstellmöglichkeit für mein Rad herausgefunden. Es parkt in einer Garage, wo der prominente Chef eines Automobilklubs einen Bruchteil seiner privaten Oldtimer-Sammlung untergebracht hat. Wenn auch nicht ausgesprochen preiswert, so doch sicher, und mein Rad ist in adäquater Gesellschaft.

Nun erst mal Urlaub vom Radfahren und vor allem Urlaub mit Denise.

Tom

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29. Mai 2007 - Tom | deutsche Texte | Kommentare :: comments :: comentarios | Inhalt drucken

3 Responses to “Dar es Salaam/Tansania – Mumbai/Indien”

  1. 1 Aron 8 Juni 2007 @ 1:37

    Ha! Just heute habe ich mich noch über deine anhaltende Funkstille beklagt. Freue mich zu hören dass du den Indik erfolgreich (naja, semi-erfolgreich) hast überqueren können und hoffe, dass dein Radel nicht allzu schweren Schaden genommen hat. Grüße an auch beide aus dem sonnigen Göttingen.

  2. 2 Aron 8 Juni 2007 @ 8:31

    Ergänzung: mit euch beide sind du und Denise gemeint^^

  3. 3 Falk Schobranski 18 Juni 2007 @ 23:41

    Hi Tommi und Denise,

    der Roman des Lebens (be)schreibt die besten Dinge ohne unser Zutun, man muss es nur gewähren lassen und alles wird sich finden, kein sehr originelles Motto … und doch, war und bin ich etwas überrascht, nachdem ich einige Wochen aufgrund privater Neusortierungen nichts mit dem Internet zu tun hatte, zu lesen wie es Dir/Euch und wieder Euch erging.
    Von hier gäbe es auch einige Neuigkeiten zu beschreiben aber wer will schon mit Geschichten der Prüfungsvorbereitung, stetig verpasster Anmeldetermine oder über „Die-waren-schon-immer-mal-zu-Machen-Sachen“ gelangweilt werden?

    Einen kleinen fernen Gedankenaustausch sende ich Dir/Euch dennoch, nachdem ich vor ca. einem Monat bei einem Radrennen im Tour-de-France-Like-Alle-Übereinander-Sturzgeschehen [wir waren nur zwei Un(m)faller] schwer zu Schaden kam, probier ich mich morgen bei einem Einzelzeitfahren, diesmal will ichs wenigstens ins Ziel schaffen…

    allerbeste Grüße an Euch

    Falk

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