Urlaub in Ägypten

Innerhalb der letzten 2 Wochen hatten wir Besuch von von uns geliebten Menschen – Maiks Frau Elisa, meine Freundin Denise, mein Bruder Frank. Wir verbringen eine schöne Zeit in Kairo und den Touristenhochburgen am Nil im südlichen Ägypten Luxor und Assuan.
Die Räder stehen nunmehr seit 3 Wochen direkt neben den Pyramiden von Gizeh bei einer Frau, zu der Elisa über einige Ecken einen Kontakt für uns hergestellt hat.

Luxor und Assuan bieten eine Vielzahl alter ägyptischer Tempelanlagen und Gräber. Dementsprechend massiv vorhanden ist der Tourismus. Wahnsinnigmachend erfahrbar, sind dort die Folgen, die diese Beziehung auf die Einheimischen und deren Verhalten hat. Pausenlos bekommt man Übernachtungsplätze, Taxifahrten, Kutschfahrten, Bootsfahrten und Souvenirs offeriert. Man kann sich nirgendwo ungestört unterhalten.
Man wird absichtlich fehlinformiert, um diese oder jene Alternative zu nutzen. „Dort lang geht es nicht zur öffentlichen Fähre.“ „Die Fähre fährt erst in einer Stunde“, wobei diese gerade ablegt, u.s.w..
Außerdem anstrengend sind die in der Regel völlig überhöhten Preisforderungen. Der Touristenpreis beträgt durchschnittlich das 4fache des Preises für Einheimische. Wenn man zäh verhandelt, zahlt man nur noch das doppelte. Auf den Betrug angesprochen, ist die Begründung gelegentlich ganz offen, das eine ist der normale Preis, das andere der Touristenpreis.

Das reinste Irrenhaus sind Bahnhöfe, Touristenbüros, das Ausländeramt.
Ein Beispiel vom Bahnhof. Ein Mann im Fahrkartenverkaufsschalter mit großem Schild „Ticket Office“. „Drei Tickets nach Luxor bitte.“ „Gibt es im Zug.“ „Dort zahle ich aber mehr.“ „Ja, hier 21,-Pfund, im Zug 27,-Pfund.“ „Deshalb möchte ich ja hier, am Ticket-Schalter, Fahrkarten kaufen.“ „Fahrkarten gibt es im Zug.“
Oder ein Touristenbüro in Kairo. Hinter der Glasfassade eine Baustelle, der Fußboden ist herausgerissen. „Hier ist zu, … weil … also der Fußboden … der ist herausgerissen.“ „Ach so! Ja, danke für die Hilfe.“ Das Touristenbüro findet sich im ersten Stock des selben Gebäudes in einem langen Gang hinter einer beliebigen Tür, kein Schild, eigentlich unauffindbar. Dort an der Tür das erste Hinweisschild, auf dem steht, dass sich das Büro im ersten Stock des selben Gebäudes befindet.
Wieder im Bahnhof. „Wann fährt der Zug nach Luxor?“ „8 Uhr abends.“ „Nur ein Zug am Tag 8 Uhr abends?“ „Und 8 Uhr morgens.“ „2 Züge? 8 Uhr morgens und 8 Uhr abends?“ „Und einer um 11 Uhr abends.“ Nach einigem Dialog habe ich 3 Züge herausbekommen. Die Befragung weiterer Personen erbringt einen 4..
Gerne wird jede Frage mit „yes“ beantwortet, auch wenn man keine Ahnung hat, oder uns garnicht versteht. Entsprechend müssen die Fragen formuliert sein, sonst hat man schon viele Infos gesammelt und stellt dann fest, dass die Antwort auf die 1. Frage, ob das Gegenüber Englisch spricht nicht „yes“ hätte lauten dürfen.
Insbesondere dort, wo man mit Touristen und Ausländern zu tun hat, sind Englischkenntnisse wenig vorhanden.

Naja, oft ist es lustig. Speziell für die Zusammenkunft mit den Lieben hätte ich mir aber einen entspannteren Ort gewünscht.
Selbstredend gibt es hier nicht nur Betrüger und Schlepper. Wir sind uns sicher, dass die gemachten Erfahrungen die Folge des Massentourismus sind und freuen uns auf die Weiterfahrt durch eine andere Region und ein vielleicht anderes Ägypten.

Tom

Fotos zu diesem Artikel: Urlaub in Ägypten : Fotos

12. Januar 2007 - Tom | deutsche Texte | Kommentare :: comments :: comentarios | Inhalt drucken

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