Bergama/Türkei – Antalya/Türkei

Mittwoch 22.11.2006: Wie gewohnt radeln wir ein Stück bis zur nächsten Stadt um dort erst zu frühstücken. Die 60000-Einwohner-Stadt Soma ist heute unsere Frühstücksstadt. 40km haben wir schon in den Beinen. Nun aber endlich Nahrung aufnehmen.
Ein Mann kommt auf uns zu, möchte uns fotografieren. Kein Problem. Dann sollen wir mitkommen. Der Herr ist von der Presse, und er bringt uns ins Quartier seiner Zeitung. Man stellt uns allerlei Leuten vor, wobei es mit niemandem eine gemeinsame Sprache gibt.
Weiter werden wir zum Buergermeister geführt („Der Chef“, wie man uns sagt), der Englisch und Deutsch spricht. Eine Audienz bei Tee und trockenem Brötchen. Dann stellt uns „Der Chef“ seinen Dienstwagen nebst Chauffeur zur Verfügung, mit dem wir einen Ausflug in ein sehenswertes, altes Dorf in den Bergen machen – angeblich ein Urlaubsdomizil der Könige Pergamons.
Zurück in der Stadt sind wir entlassen und setzen an selber Stelle nur 3 Stunden später unseren Weg fort – immer noch ohne richtiges Frühstück.
Im Laufe des Tages kommen wir an vielen Melonenverkaufsständen vorbei. An einem halten wir. Ein freundlicher älterer Herr lädt uns ein, schneidet uns eine Melone zurecht, befindet diese als nicht gut genug, serviert eine neue. Am Ende möchte er kein Geld von uns. Ein Mensch, der vermutlich nicht viel mehr hat, als sein mutmaßlich nicht besonders einträgliches Melonengeschäft, trotzdem zufrieden scheint und uns gerne einlädt. Wir lassen unauffällig ein wenig Geld liegen.

Insbesondere die letzten Tage geprägt haben die kleinen Versammlungen, die unser Auftauchen auslöst, v.a. durch die absolute Unbekanntheit von Liegerädern. Ist es teils anstrengend, weil wir überall und stets neu im Fokus stehen, beobachtet und umringt werden, vorführen müssen, probespitzen lassen, ist es aber auch für uns eine Freude die Reaktionen der Leute zu beobachten. Dabei wiederholen sich bestimmte Situationen und Charakterzüge. Zum Beispiel gibt es immer einen, dem die Funktion klar ist und der den anderen alles erklärt. Und dann gibt es in der patriarchischen Gesellschaft oft einen älteren Herren mit uneingeschränkter Souveränität, der die Situation an sich zieht oder sich beispielsweise ungefragt zwischen uns setzt.
Bei diesen Gelegenheiten bekommen wir meist einen Tee aus einem der umliegenden Teehäuser serviert. Dort sitzen die Männer zusammen, die Frauen arbeiten.

Wir überqueren abermals einige etwas höhere Berge, kühlen uns dort bei -7°C die Nasen und erreichen Antalya an der Südküste der Türkei. Wir hoffen, nun dem Winter entflohen zu sein.

Tom

Fotos zu diesem Artikel: Bergama/Türkei – Antalya/Türkei : Fotos
Presse: Kurtulus, Soma/Türkei, 23.11.2006, „Dünya turuna cikan Alman turistler Soma’da“

26. November 2006 - Tom | deutsche Texte | Kommentare :: comments :: comentarios | Inhalt drucken

4 Responses to “Bergama/Türkei – Antalya/Türkei”

  1. 1 Nadine und Oliver 27 November 2006 @ 1:07

    Es ist immer wieder erstaunlich, dass sich dort nur die Männer für Eure Fahrzeuge interessieren dürfen.Die alte Herren riege habt ihr ja gut aufs Bild bekommen.
    Übrigens meine Frauen haben protestiert, dass Ihr zu schmal seid, also ran an die nächste Sahnetorte.
    Wir denken an Euch.
    Charlize, Nadine und Oliver

  2. 2 la Pepu 27 November 2006 @ 17:48

    Para mis queridos hispanoparlantes, de nuevo les mando una traduccion de una narracion en aleman. Esta escrita por Tom sobre el paso de Bergamo a Antalya. Hay que entender entre lineas; la traduccion la hace Google (aunque ya quisiera estarla haciendola yo, aun poco de este idioma). „Y dice…“:

    Miércoles 22.11.2006: Para desayunar en las magnanas, usualmente pedaleamos un poco hasta la proxima ciudad. La Ciudad de Soma 60000-Einwohner- es hoy nuestra ciudad del desayuno. tenemos 40km ya en las piernas. Ahora sin embargo finalmente el alimento llega. Un hombre viene a nosotros, nos quisiera a la fotografía. Ningún problema. Entonces debemos venir adelante. El caballero es de la prensa, y él nos lleva en la comodidad de su periódico. Primero nos presenta a todas las clases de gente, por el que haya un lenguaje común con el niemendem. Gefuert al alcalde (el jefe, como otro nos dice), habla inglés y alemán. Una audiencia con el dte y seca el rodillo. Entonces “el jefe” pone su coche a nueatro servicio junto con chófer en la disposición, con la cual hicimos un viaje a un pueblo antiguo digno de ver en las montañas – era un domicilio de las vacaciones de los reyes Pergamons. Detrás en la ciudad estamos siempre todavía despedimos y continuamos en lugar solamente 3 horas más adelante nuestra manera – sin el desayuno correcto. En el curso del dia pasamos frente a muchos tenderetes de melón. Paramos en uno. Un más viejo caballero amistoso nos lleva adentro, nos corta un melón, no lo encuentra lo suficientement bueno, corta otro de nuevo. él no quiere el dinero de nosotros. Seres humanos que no tienen mucho probablemente, que el suyo no es particularmente negocio lucrativo , y nos invita muy coordialmente. Dejamos un dinero sin que se diera cuenta. Los dias pasados ahna sido particularmente sociales, de las reuniones pequeñas, en nuestros llegadas a cada pueblo . Esta pasando en todas partes, siempre otra vez somos el foco, somos observados y rodeados, para ver quienes somos, los dejamos ensayar-sentarse en las bicicletas, para nosotros una alegría las reacciones de la gente. Las ciertas situaciones y características se repiten. Por ejemplo hay uno, eso la función es claramente avowed siempre y ése el otro todo el esto. Y entonces da a menudo a más viejos caballeros con la soberanía sin restricción, a la cual la situación tira realmente adentro de patriarchischen a sociedad o por ejemplo el ungefragt entre nosotros se sienta abajo. En estas oportunidades conseguimos generalmente una invitacion a una de las casas circundantes donde el nos sirven té. Allí los hombres se sientan juntos, que trabajan a mujeres. Cruzamos otra vez algunas montañas algo más altas, donde con -7C se refrescaron las narices y luego llegamos a Antalya en la costa del sur de Turquía. Esperamos ahora haber escapado el invierno. Tom

  3. 3 björn 28 November 2006 @ 19:19

    Ist doch toll zu sehen, wie freundlich die Menschen sind gerade, wenn sie wenig besitzen. Macht Besitz unglücklich?

    Ich fand die Szene mit dem Bürgermeister toll, ich schmeiß mich weg;-), was für ein prunkvolles Büro.

    Bon voyage Björn

  4. 4 Lausers 5 Dezember 2006 @ 19:43

    hallo flitzeliegeradler!

    wir wuenschen euch viel spass auf eurer etappe durch die tuerkei und weiterhin so viele gastfreundliche begegnungen! koennen uns gut vorstellen, dass ihr mit euren futuristischen gefaehrten fuer aufregung sorgt. sowas sieht man immerhin nicht alle tage!! gute reise, waermere temperaturen und frohen nikolaus!

    die Lausers Nicki & Gerhard

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